Es gibt gängige, von der Wissenschaft gestützte Berechnungen, die bestimmten Produktgruppen stärkere Auswirkungen aufs Klima attestieren. Diese ordnen wir dementsprechend als „besonders klimaschädlich“ ein – auch wenn es immer Schwankungsbreiten und innerhalb einer Produktgruppe weniger oder mehr klimaschädliche Ausführungen gibt (z.B. Fleisch aus Massentierhaltung vs. Fleisch von einem Bio-Bauernhof). Ein Werbeverbot wirkt image-bildend auf den*die Verbraucher*in. Als sinnvoll erachten wir das vor allem für Produktgruppen wie
Das Start-up Carbon Calories verfolgt außerdem einen interessanten Ansatz, bei dem die Emissionen als „Daily Carbon Quota“ angegeben werden. In Gramm pro Tag angegeben, lassen sich die Klimaauswirkungen eines Produkts, Nahrungsmittels oder einer Dienstleistung so objektiv miteinander vergleichen – denn der Wert beinhaltet auch Herstellung und Lebensdauer. So weit müssen wir allerdings nicht gehen. Weil andere Petitionen, die eine solche transparente Veröffentlichung der Emissionen für Produkte forderten, mehr oder weniger gescheitert sind, muss – und kann in Anbetracht der Lage – hier eine möglichst einfach und rasch umsetzbare Lösung angestrebt werden, die sich auf einige, besonders klimaschädliche Produktgruppen konzentriert. Welche genau das sein werden, überlassen wir dem Gesetzgeber und Expert*innen.
UND IM ANSCHLUSS TEILEN:
Es geht darum, nicht die Kaufentscheidung in dem Moment, in dem sie getätigt wird, zu beeinflussen, sondern viel früher. Aufgabe und Eigenschaft von Werbung ist, Begehren zu erzeugen. Am Beispiel Flugreisen lässt sich das gut durchspielen: Online-Werbebanner preisen günstige Flüge an, bei vielen Verbraucher*innen entsteht dadurch erst die Idee; ohne entsprechende Werbung hätte ein klimaschädlicher Kurzstreckenflug also vielleicht verhindert werden können. Wir sind daher der Meinung, dass ein Werbeverbot ein effektives Werkzeug sein kann, um klimaschädlichen Produkten die Aufmerksamkeit zu nehmen – ohne den*die einzelne*n Verbraucher*in in seiner/ihrer Wahl einzuschränken.
In Deutschland geht der Raucheranteil generell zurück. Unter deutschen Jugendlichen ist der Trend jedoch deutlich ausgeprägter als in der Gesamtbevölkerung. So sank der Anteil rauchender Jugendlicher im Alter von 12 bis 17 Jahren in den letzten 15 Jahren von 27,5 Prozent (2001) auf 7,4 Prozent (2016). Gleichzeitig ist der Anteil Jugendlicher, die noch nie zur Zigarette gegriffen haben, mit 80,9 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegen. Auch bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren lässt sich ein ähnlicher Trend beobachten. Unter den Faktoren, die diesen Trend begünstigen, sind neben Antiraucher-Kampagnen vor allem staatliche Maßnahmen hervorzuheben. So gelten in Deutschland seit 2007 eingeschränkte Werbemöglichkeiten für Tabakerzeugnisse. 2008 trat ein bundesweites Rauchverbot in Gaststätten in Kraft und 2016 wurden sogenannte Schockfotos auf Zigarettenschachteln eingeführt. (Quelle)
Sowohl Tabakerzeugnisse als auch nikotinhaltige E-Zigaretten haben ein hohes Suchtpotenzial. Die Gesundheitsschäden durch Rauchen sind erheblich: Ausweislich des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung 2019 sterben in Deutschland jährlich Schätzungen zu Folge 121.000 Menschen an den Folgen des Tabakrauchens. Der Anteil der Menschen, die in Deutschland rauchen, beträgt ausweislich des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung 2019 bei Männern 27 Prozent, bei Frauen 21 Prozent. Gerade auch Jugendliche sollten erst gar nicht beginnen zu rauchen.
Die aktuellen Regelungen des Tabakerzeugnisgesetzes sehen – mit engen Ausnahmen – folgende Werbeverbote für Tabakerzeugnisse und nikotinhaltige elektronische Zigaretten und Nachfüllbehälter vor:
Mit den kommenden Änderungen des Tabakerzeugnisgesetzes werden diese Werbebeschränkungen ausgeweitet. Verboten werden:
(Quelle)
"Damit könnte Deutschland einer vollständigen Umsetzung der beinahe in Vergessenheit geratenen WHO-Tabakrahmenkonvention von 2003 näherkommen. Das Übereinkommen der Weltgesundheitsorganisation hatte Deutschland schon damals unterschrieben und sich unter anderem dazu verpflichtet, Werbung für Zigaretten und andere Tabakprodukte vollständig zu verbieten." (Quelle)
"Die Corona-Krise zeigt gerade, wie wichtig staatliches Handeln beim Gesundheitsschutz ist. Im Umgang mit Tabakprodukten war der Staat jedoch viel zu lange viel zu nachlässig. Es ist noch keine 20 Jahre her, dass Nichtraucher*innen am Arbeitsplatz von morgens bis abends von rauchenden Kolleg*innen eingenebelt werden durften. Nicht einmal in Krankenhäusern war das Qualmen verboten. Auch der Nichtraucherschutz in Gaststätten musste hart erkämpft werden. Tabakkonsum ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor unserer Zeit. Und laut Deutschem Krebsforschungszentrum gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen Tabakwerbung und einem erhöhten Tabakkonsum. Wäre dem nicht so, würde die Tabakindustrie nicht so viel Geld in die Werbung stecken. Allein für die Außenwerbung auf Plakatwänden und an Haltestellen gibt sie jährlich knapp 100 Millionen Euro aus. „Die Außenwerbung auf Plakaten hat Einfluss auf das Rauchverhalten, insbesondere bei Jugendlichen“, heißt es auch im jüngsten Drogenbericht der Bundesregierung." (Quelle)
Es gibt gängige, von der Wissenschaft gestützte Berechnungen, die bestimmten Produktgruppen stärkere Auswirkungen aufs Klima attestieren. Diese ordnen wir dementsprechend als „besonders klimaschädlich“ ein – auch wenn es immer Schwankungsbreiten und innerhalb einer Produktgruppe weniger oder mehr klimaschädliche Ausführungen gibt (z.B. Fleisch aus Massentierhaltung vs. Fleisch von einem Bio-Bauernhof). Ein Werbeverbot wirkt image-bildend auf den*die Verbraucher*in. Als sinnvoll erachten wir das vor allem für Produktgruppen wie
Das Start-up Carbon Calories verfolgt außerdem einen interessanten Ansatz, bei dem die Emissionen als „Daily Carbon Quota“ angegeben werden. In Gramm pro Tag angegeben, lassen sich die Klimaauswirkungen eines Produkts, Nahrungsmittels oder einer Dienstleistung so objektiv miteinander vergleichen – denn der Wert beinhaltet auch Herstellung und Lebensdauer. So weit müssen wir allerdings nicht gehen. Weil andere Petitionen, die eine solche transparente Veröffentlichung der Emissionen für Produkte forderten, mehr oder weniger gescheitert sind, muss – und kann in Anbetracht der Lage – hier eine möglichst einfach und rasch umsetzbare Lösung angestrebt werden, die sich auf einige, besonders klimaschädliche Produktgruppen konzentriert. Welche genau das sein werden, überlassen wir dem Gesetzgeber und Expert*innen.
UND IM ANSCHLUSS TEILEN:
Es geht darum, nicht die Kaufentscheidung in dem Moment, in dem sie getätigt wird, zu beeinflussen, sondern viel früher. Aufgabe und Eigenschaft von Werbung ist, Begehren zu erzeugen. Am Beispiel Flugreisen lässt sich das gut durchspielen: Online-Werbebanner preisen günstige Flüge an, bei vielen Verbraucher*innen entsteht dadurch erst die Idee; ohne entsprechende Werbung hätte ein klimaschädlicher Kurzstreckenflug also vielleicht verhindert werden können. Wir sind daher der Meinung, dass ein Werbeverbot ein effektives Werkzeug sein kann, um klimaschädlichen Produkten die Aufmerksamkeit zu nehmen – ohne den*die einzelne*n Verbraucher*in in seiner/ihrer Wahl einzuschränken.
In Deutschland geht der Raucheranteil generell zurück. Unter deutschen Jugendlichen ist der Trend jedoch deutlich ausgeprägter als in der Gesamtbevölkerung. So sank der Anteil rauchender Jugendlicher im Alter von 12 bis 17 Jahren in den letzten 15 Jahren von 27,5 Prozent (2001) auf 7,4 Prozent (2016). Gleichzeitig ist der Anteil Jugendlicher, die noch nie zur Zigarette gegriffen haben, mit 80,9 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegen. Auch bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren lässt sich ein ähnlicher Trend beobachten. Unter den Faktoren, die diesen Trend begünstigen, sind neben Antiraucher-Kampagnen vor allem staatliche Maßnahmen hervorzuheben. So gelten in Deutschland seit 2007 eingeschränkte Werbemöglichkeiten für Tabakerzeugnisse. 2008 trat ein bundesweites Rauchverbot in Gaststätten in Kraft und 2016 wurden sogenannte Schockfotos auf Zigarettenschachteln eingeführt. (Quelle)
Sowohl Tabakerzeugnisse als auch nikotinhaltige E-Zigaretten haben ein hohes Suchtpotenzial. Die Gesundheitsschäden durch Rauchen sind erheblich: Ausweislich des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung 2019 sterben in Deutschland jährlich Schätzungen zu Folge 121.000 Menschen an den Folgen des Tabakrauchens. Der Anteil der Menschen, die in Deutschland rauchen, beträgt ausweislich des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung 2019 bei Männern 27 Prozent, bei Frauen 21 Prozent. Gerade auch Jugendliche sollten erst gar nicht beginnen zu rauchen.
Die aktuellen Regelungen des Tabakerzeugnisgesetzes sehen – mit engen Ausnahmen – folgende Werbeverbote für Tabakerzeugnisse und nikotinhaltige elektronische Zigaretten und Nachfüllbehälter vor:
Mit den kommenden Änderungen des Tabakerzeugnisgesetzes werden diese Werbebeschränkungen ausgeweitet. Verboten werden:
(Quelle)
"Damit könnte Deutschland einer vollständigen Umsetzung der beinahe in Vergessenheit geratenen WHO-Tabakrahmenkonvention von 2003 näherkommen. Das Übereinkommen der Weltgesundheitsorganisation hatte Deutschland schon damals unterschrieben und sich unter anderem dazu verpflichtet, Werbung für Zigaretten und andere Tabakprodukte vollständig zu verbieten." (Quelle)
"Die Corona-Krise zeigt gerade, wie wichtig staatliches Handeln beim Gesundheitsschutz ist. Im Umgang mit Tabakprodukten war der Staat jedoch viel zu lange viel zu nachlässig. Es ist noch keine 20 Jahre her, dass Nichtraucher*innen am Arbeitsplatz von morgens bis abends von rauchenden Kolleg*innen eingenebelt werden durften. Nicht einmal in Krankenhäusern war das Qualmen verboten. Auch der Nichtraucherschutz in Gaststätten musste hart erkämpft werden. Tabakkonsum ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor unserer Zeit. Und laut Deutschem Krebsforschungszentrum gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen Tabakwerbung und einem erhöhten Tabakkonsum. Wäre dem nicht so, würde die Tabakindustrie nicht so viel Geld in die Werbung stecken. Allein für die Außenwerbung auf Plakatwänden und an Haltestellen gibt sie jährlich knapp 100 Millionen Euro aus. „Die Außenwerbung auf Plakaten hat Einfluss auf das Rauchverhalten, insbesondere bei Jugendlichen“, heißt es auch im jüngsten Drogenbericht der Bundesregierung." (Quelle)